Mauerblümchengrat

Bergtour
Karwendel
1800 Hm
Kuhkopf
2399 m
Lackenkarkopf
2416 m

Sehr schöne Tour mit Caro. Sonne, Karwendel, Kraxelei in vergleichsweise festem Fels.

Die Gratüberschreitung dieser etwas unscheinbaren Gipfel ist mir schon vor längerer Zeit aufgefallen. Eine Weile war ich unsicher, wie die Beschreibungen auf Hikr und im Karwendelführer einzuschätzen sind. Jetzt fühle ich mich dem sicher gewachsen und habe auch ein gutes Gefühl dabei, Caro mitzunehmen.

Die Radauffahrt ab dem Parkplatz P4 lassen wir sehr gemütlich angehen. Mich darauf einzustellen fällt mir schwer. Alte Männer in bunter Wurstpelle überholen uns. Am Kleinen Ahornböden müssen wir uns durch eine Herde von Aggro-Rindern kämpfen. Irgendwann sind wir am Zusammentreffen von Fußweg und Radweg kurz vor dem Hochalmsattel, wo wir die Räder deponieren. Jetzt beginnt der angenehme Teil.

Wir folgen dem hier abzweigenden Karrenweg bis zu seinem Ende und gehen dann geradeaus weiter über die grasigen Filzpleisen bis zum Südostgrat des Kuhkopfs. Dieser Grat ist ein Traum. Herrliche leichte Kraxelei bis II über allerlei kleine Türmchen mit zumeist bestem Fels. Wir halten uns streng an die Gratkante, aber stets besteht die Möglichkeit, nach links in die leichtere Südflanke auszuweichen, oder sogar über Wiesengelände abzusteigen. Reines Plaisir.

Am Gipfel ist das irgendwann entfernte Damenfahrrad mittlerweile durch einen passend lackierten Nachfolger ersetzt worden. Gegenüber liegen schwer die höchsten Gipfel der Hauptkette. Dagegen wirkt unser Kamm geradezu zart.

Der weitere Weg zur Lackkarspitze ist mit der Führerbeschreibung gut zu finden. Am oberen Ende des plattigen Felsrückens müssen wir einmal durch einen Graben nach links zum nächsten Rücken wechseln, bevor wir den Grat erreichen. Die Kraxelei ist hier nicht mehr ganz so schön wie am ersten Teilstücke und auch der Fels ist stellenweise etwas weniger fest. Am Grat sind es nur noch wenige Aufschwünge bis zur Lackenkarspitze, die in der Karte als Lackenkarkopf bezeichnet ist.

Im Gipfelbuch entdecke ich einen Eintrag von Heinz Zak. Allzu oft wird der Berg trotz seiner Nähe zu Karwendelhaus und MTB-Autobahn nicht besucht.

Wir haben uns für den bisherigen Weg viel Zeit gelassen und Caros Nervenkostüm wird allmählich etwas dünner. Daher beschließen wir, die Grabenkarspitze als Grund für eine Wiederkehr übrigzulassen und nach Südwesten über Wiesenhänge durch das Lackenkar abzusteigen. Das geht ohne Schwierigkeiten.

Bei der Abfahrt holt Caro sich einen Platten, den sie aber mit geübten Griffen schnell flickt.

Parkplatz P4 - 958 m - 09:14 Uhr
Radldepot - 1720 m - 11:04 Uhr
Kuhkopf - 2399 m - 14:13 Uhr
Lackenkarspitze - 2416 m - 16:15 Uhr
Parkplatz P4 - 958 m - 18:47 Uhr

Insgesamt etwa 1800 Höhenmeter und 32 Kilometer. Die Uhr an der Kamera geht etwa eine Dreiviertelstunde nach.