Weil du furt bist

Klettertour
Bayerische Voralpen
800 Hm
Probstenwand
1589 m

Auf Leos Empfehlung klettern Josef und ich die sehr schöne Tour »Weil du furt bist«.

Vermutlich steigen wir versehentlich über die ersten drei Längen der »Brunch« ein (silberne Laschen). Erst beim Abseilen sehen wir, dass etwa 10 m weiter rechts und 10 m weiter oben noch ein weiterer Einstieg mit goldenen Haken ist. Vermutlich ist das der richtige Start der »Weil du furt bist«. Dann müssten sich die beiden Touren am Grasband nach der dritten Seillänge kreuzen. Die Schwierigkeits- und Längenangaben des Topos zur »Brunch« passen allerdings auch nicht wirklich zu unserer Wahrnehmung der ersten drei Längen. (Ein mit einer ausgiebigen Erkundung der verschiedenen Einstiege verbundener Versuch an der »Brunch« im August 2019 bestätigt diese Vermutung und zeigt außerdem, dass der richtige Einstieg zur »Weil du furt bist« etwas schwieriger ist als die von uns heute gekletterten Seillängen.)

Mangels Topo nachfolgend gefühlte Schwierigkeits- und Längenangaben. Der bei Markus Stadler angegebene Grad 7+/8- wird dabei nicht erreicht. Wir können alle Längen ohne Schwierigkeiten onsight klettern.

1. SL, 7-, 25 m, Daniel: Ziemlich nass, aber machbar.

2. SL, 7, 50 m, Josef: Schwieriger als die vorherige Länge, insbesondere an einem kleinen Überhang, bei dem man erst einmal die richtige Methode finden muss. Dann reduziert es sich auf einen Zug. Ziemlich lange Seillänge.

3. SL, 6+, 50 m, Daniel: Superschön, wunderbare Leisten und sehr rauer Fels. Ebenfalls recht lang. Die Länge endet auf einem grasigen Absatz. Ein kurzes Stück rechts liegt der Stand.

4. SL, 7+, 35 m, Josef: Ab jetzt goldene Haken. Über eine kleine Platte, dann kurz eine etwas schwierigere Stelle in einer seichten Rinne oder Verschneidung. Diese wird rechts in die Wand verlassen. Am Schluss botanisch.

5. SL, 6, 30 m, Daniel: Leichtere Kletterei entlang einer Kante.

6. SL, 7-, 30 m, Josef

7. SL, 7+, 40 m, Daniel: Traumlänge. Um den enormen Seilzug zu reduzieren, wäre es sicher sinnvoll, die Haken des Rechtsschlenkers zu verlängern.

Am Stand nach der siebten Seillänge wartet ein von Thomas Hesslinger Wochen zuvor neu angelegtes Wandbuch, in dem sich noch keine weiteren Einträge finden. Die Tour ist hier zu Ende. Es sieht aus, als ob man nach wenigen Metern leichtem und gutem Fels mit Absicherungsmöglichkeiten bereits flacheres Latschen- und Waldgelände erreicht, das eine Absicherung ebenfalls ermöglichen sollte. So wäre ein Ausstieg zum Gipfel wahrscheinlich gut möglich. Wir wissen es aber nicht genau und haben kein Material zur Selbstabsicherung dabei. Außerdem folgt weiter unten eine Seilschaft nach, die über eventuellen Steinschlag aus Ausstiegsschrofen wahrscheinlich wenig erfreut wäre. Also seilen wir schnell und problemlos ab, wobei wir im unteren Teil zweimal Seillängen verbinden und der neu entdeckten Einstiegsvariante folgen.

Insgesamt etwa 800 Höhenmeter.