Versuch der Blaueis­umrahmung

Klettertour
Berchtesgadener Alpen
650 Hm
Schärtenspitze
2153 m

Benjamin und ich sind am Vorabend nach einem in der Kletterhalle verbrachten Regentag zum Hintersee gefahren und zur Blaueishütte aufgestiegen. Geplant ist die Blaueisumrahmung.

Um sieben Uhr verlassen wir die Hütte und steigen zur Schärtenspitze-Nordostwand auf, wobei wir die Wegspuren geschickt an jeder Kehre verlieren, um unnötig unangenehme Varianten zu finden. Irgendwann sind wir trotzdem am Einstieg und können loslegen.

Gleich in der ersten Seillänge leiste ich mir einen ordentlichen Verhauer. Da es laut Topo nach dem zweiten Bohrhaken noch ein Stück weiter die Rampe hinaufgeht, übersehe ich den Abzweig mit deutlich sichtbarem Stand, der tatsächlich fast direkt nach dem Haken kommt. Die Rampe lässt sich gut klettern (etwa IV). Nach ungefähr zehn Metern lege ich einen Friend und frage mich, wo denn nun der Abzweig kommt. Eine möglicher Weg nach links ist etwa weitere zehn Meter höher erkennbar, wo die Rampe den Grat erreicht. Das sehe ich mir auch noch an. Am Rampenende ist das Seil aus und endgültig klar, dass ich falsch bin. Ein Abseilstand an zwei Normalhaken zeigt, dass ich nicht der Erste bin, der hier hochgekommen ist. Da wir nur ein 50 m-Einfachseil dabei haben, müsste ich nun zwei Abseilmanöver bis zurück zum Einstieg machen, um Benjamin nachzuholen. Da klettere ich die zwanzig Meter lieber wieder ab. Der Stand ist dann leicht zu finden. Leider brauche ich so für die erste Seillänge bereits 30 Minuten.

Die weiteren Seillängen gehen schneller. Es zeigt sich, dass wesentlich mehr Haken vorhanden sind, als ich auf meinem Irrweg in der ersten Seillänge angenommen habe. Die Route ist trotz der geringen Schwierigkeiten schön. Insgesamt brauchen wir vom Einstieg bis zum Gipfel gute zwei Stunden.

Fortsetzung folgt...