Hazo Fantastica

Klettertour
Kaisergebirge
1400 Hm
Sonneck
2260 m

Begehung der Routen Delikatesse und Hazo Fantastica mit Dave. Fantastische Kletterei. Allerdings nicht mein bester Tag. Für so harte Kletterei fehlt mir heute etwas die nötige innere Ruhe. Ich bin nervös wegen der Länge der Tour und der Kürze des Tages.

Wir treffen uns in München bereits um vier Uhr. Beim Start vom Jägerwirt dämmert es bereits leicht, so dass wir außerhalb der Wälder ohne Stirnlampe gehen können. Im Schneekar verlieren wir durch meine Blödheit und Blindheit eine gute Stunde, in der wir unter anderem eine brüchige Rinne auf- und abklettern.

1. SL, 42 m, 6, Dave: Der Kaltstart ist immer hart. Die Schwierigkeiten sind aber zu bewältigen.

2. SL, 35 m, 6+, Daniel: Ich folge zuerst den Haken Richtung Kraxengrat. Das Gelände kommt mir dann aber verdächtig leicht und bekannt vor. Also zurück und in die richtige Richtung. In der Platte lege ich gleich mal einen Abflug hin. Heute ist nicht mein Tag.

3. SL, 45 m, 7-, Dave: Die Querung setzt Dave zu hoch an, was ihm einige Schwierigkeiten bereitet. Im Nachstieg gefällt mir die Länge sehr, besonders die anfängliche Verschneidung.

4. SL, 45 m, 2, Daniel: Da ich die Tour abbrechen und abseilen will, gehe ich gar nicht bis zur Sanduhr, sondern mache Stand an einem Köpfl.

Wir brauchen zu lang. Ich fühle mich auch nicht sehr gut. Mir graut davor, in den letzten Längen mit der Stirnlampe den Weg suchen zu müssen. Dave überzeugt mich aber mit dem einleuchtenden Argument, dass wir in den kommenden schwereren Seillängen sicher schneller sein werden als in den bisherigen leichteren Längen. Na dann, machen wir weiter. Vorher aber noch eine Rast, denn wir haben ja keine Eile.

1. SL, 40 m, 5, Dave: Leichter Einstieg.

2. SL, 30 m, 6, Daniel: Geile kompromisslose Platte. Geht rp.

3. SL, 35 m, 7, Dave: Dave startet nicht zur Schlinge rechts, sondern zum Haken links, der wohl in ein Projekt führt. Das zwingt ihn zu einer unangenehmen Querung weit oberhalb des Hakens. Die anschließende Wand ist etwas pumpig.

4. SL, 35 m, 7, Daniel: Wandkletterei an kleinen Griffen und Tritten. Läuft gut, bis ich mich in eine Sackgasse manövriere. Dort stehe ich und weiß nicht weiter. Schließlich löst die Schwerkraft meine Entscheidungsblockade. Der 5 m-Abflug verläuft durch die Steilheit des Geländes absolut glimpflich. Die Stelle klettere ich anschließend, doch dann ist die Luft erstmal raus und kurz unterm Stand entscheide ich mich für eine A1-Lösung.

5. SL, 35 m, 8-, Dave: Erst eine Rechtsquerung an sehr glatter Wand, dann in leichterem Gelände aufwärts. Dave macht die Querung mit Pausen weitgehend frei. Ich unternehme aus Zeitgründen gar keinen ernsthaften Versuch. Man kann sich recht gut von Exe zu Exe hangeln.

6. SL, 45 m, 4+, Daniel: Querung nach links oben.

7. SL, 35 m, 6-, Dave: Aufwärts, leichte Schlenker rechts herum, dann deutlich nach links.

8. SL, 40 m, 6, Daniel: Diese schöne Länge ringe ich mir nochmal rp ab. Als ich den Stand erreiche, verschwindet eben die Sonne hinter den Bergen.

Es folgen noch etwa 100 m seilfreies Gelände. Den Weg finden wir diesmal besser als letztes Jahr mit Leo. Oben ist der linke Kamin günstiger als der rechte. Die Schwierigkeiten dürften hier II kaum überschreiten.

Trotz der nun einbrechenden Dunkelheit gehen wir noch zum Gipfel. Dann machen wir uns mit Stirnlampen an den endlosen Abstieg, der ohne besondere Vorkommnisse verläuft. Beim Jägerwirt belohnen wir uns mit Rinderfilet, Kaiserschmarrn und Bier.

Einige der Fotos habe ich dankend von Dave übernommen.

Parkplatz Jägerwirt - 900 m - 05:29 Uhr
Wasserfall - 06:33 Uhr
Am Einstieg - 07:06 Uhr
Start in die 1. SL der Delikatesse - 08:21 Uhr
Start in die 1. SL der Hazo Fantastika - 11:21 Uhr
Am Stand nach der 8. SL - 16:55 Uhr
Sonneck - 2260 m - 17:34 Uhr
Parkplatz Jägerwirt - 900 m - 20:15 Uhr

Etwa 1400 Höhenmeter.